Auftaktprojekt im Rahmen von „BetonSalon“, einer Aktionsreihe zum Thema Urbanität in der nördlichen Innenstadt von Essen, die über zwei Jahre den Bauprozess der Kastanienhöfe an der Kreuzeskirche begleitet. Ähnlich dem berühmten Schriftzug „HOLLYWOOD“ in Los Angeles wird in der Baugrube an der Rottstraße ein monumentaler Schriftzug errichtet. Im Gegensatz zu der Ortsbezeichnung Hollywood soll die markante Wortskulptur ein für die Essener Innenstadt und das Bauprojekt essentielles Lebensthema ansprechen.
Das Wort soll zum einen für das Nordviertel perspektivisch bedeutsam sein, zum anderen soll es die neue Lebensqualität nach der Fertigstellung der Bebauung vor Ort charakterisieren und vorwegnehmen. Nach vielem Nachdenken und Ausprobieren wurde klar, dass der Begriff mit Wärme zu tun haben soll, zwischenmenschlicher und urbaner Wärme.
Für die Präsentation haben wir uns auf den Begriff „SCHMUSEN“ fokussiert: dieses Wort ist poetisch, klingt gut, ist stark, positiv besetzt und bezeichnet eine Situation, in der Menschen sich miteinander besonders wohl und angenommen fühlen. Prinzipiell kann auch ein anderes Wort mit ähnlicher Intension gewählt werden, wie „herzen“, „knuddeln“, „kuscheln“, „zusammen“, etc.
An dem Ort der unwirtlichen riesigen Baugrube löst ‚Schmusen‘ erst einmal Überraschung und Irritation aus. Dieser Begriff wird von Passanten an dieser Stelle nicht erwartet, insbesonders nicht in dieser Wucht – und ist damit besonders wirksam. Die Aufmerksamkeit der Betrachter ist geweckt und fasziniert von der skulpturalen Präsenz des Wortes beginnt unwillkürlich ein Nachdenken und Sprechen über das „Warum“ und „Woher“.
Die assoziierten Konnotationen, die mit dem Wort „SCHMUSEN“ verbunden sind, gehen weit über den konkreten Ort hinaus: sie betreffen unter anderem die persönliche Lebenssituation, Wünsche für die Zukunft (Kinder, Partner, Familie, Freunde) oder den Bedarf an lebensfreundlichem Wohnen in den über weite Strecken pragmatisch wiederaufgebauten Nachkriegstädten im Ruhrgebiet. Viele dieser Themen werden mit der qualitätvollen Bebauung des Kreuzkirchen-Viertels von der Allbau auf positive Weise beantwortet: Begegnungsstätten, Cafe, Kindergarten, hochwertiges Wohnen und Arbeiten.
Darüber hinaus findet durch die Baumaßnahme eine allgemeine Aufwertung des Nordviertels statt, die mit Unperfekthaus, Generationen-Haus, Kunstquartier und Grüner Mitte schon seit einigen Jahren Schwung aufnimmt. Insofern können sich die Ambitionen der Allbau in vielen Aspekten in dem Wort SCHMUSEN wiederfinden, das in der urbanen Situation des Nordviertels durchaus auch provokativ gemeint ist.
In einer weiteren künstlerischen Steigerung werden die bauschildgroßen Lettern in der Nacht beleuchtet. Aber nicht mit den üblichen Strahlern, sondern mit Leuchten und Lampen, die aus dem Wohnumfeld kommen.
Diese – vom Betrachter wiederum unerwartete – Wendung transportiert Nähe und Individualität. Und spannt parallel zu der Polarität Baugrube / Wortskulptur in einem weiteren Schritt einen Bogen von der Baustellen-Ästethik der grob gezimmerten Riesenbuchstaben zur Intimität austrahlenden Wärme der Nachttisch-Lampen, die die surreale Gesamtsituation beleuchten. Ein faszinierendes Bild, das viele Fotografen anlocken wird.
Nicht zuletzt passt das Projekt auch sehr gut zu dem Branding von „BetonSalon“, das einen ähnlichen thematischen Bogen aufspannt. Ergänzend kann in der Baugrube eine Bühne installiert werden, auf der von Vertretern der Allbau die begleitende Projektreihe eröffnet wird und eine erste Veranstaltung stattfinden kann.
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Kick-off project as part of „BetonSalon“, a series of activities on the topic of urbanity in the northern inner city of Essen, which will accompany the construction process of the Kastanienhöfe at the Kreuzeskirche for two years. Similar to the famous lettering „HOLLYWOOD“ in Los Angeles, a monumental lettering will be erected in the building pit on Rottstraße. In contrast to the place name Hollywood, the striking word sculpture is intended to address a life theme essential to Essen’s inner city and the building project.
On the one hand, the word is intended to be perspectively significant for the northern quarter, on the other hand, it is to characterise and anticipate the new quality of life after the completion of the development on site. After much thought and trial and error, it became clear that the concept should have to do with warmth, interpersonal and urban warmth.
For the presentation we focussed on the term „SCHMUSEN“: this word is poetic, sounds good, is strong, has a positive connotation and describes a situation in which people feel particularly comfortable and accepted with each other. In principle, another word with a similar intention can also be chosen, such as „herzen“, „knuddeln“, „kuscheln“, „zusammen“, etc.
In the place of the inhospitable huge excavation pit, ‚cuddling‘ initially causes surprise and irritation. This term is not expected by passers-by at this location, especially not with such force – and is therefore particularly effective. The viewer’s attention is aroused and, fascinated by the sculptural presence of the word, involuntarily begins to think and talk about the ‚why‘ and ‚whence‘.
The associated connotations connected with the word „SCHMUSEN“ go far beyond the concrete location: they concern, among other things, the personal life situation, wishes for the future (children, partner, family, friends) or the need for life-friendly living in the largely pragmatically rebuilt post-war cities in the Ruhr region.
Many of these issues are answered in a positive way by Allbau’s high-quality development of the Kreuzkirchen district: Meeting places, café, kindergarten, high-quality living and working. In addition, the construction project will lead to a general upgrading of the Nordviertel, which has been gathering momentum for several years with the Unperfekthaus, Generationen-Haus, Kunstquartier and Grüner Mitte. In this respect, the ambitions of Allbau can be found in many aspects in the word SCHMUSEN, which is also meant provocatively in the urban situation of the Nordviertel.
In a further artistic enhancement, the large letters will be illuminated at night. But not with the usual spotlights, but with lights and lamps that come from the living environment.
This turn of events – again unexpected by the viewer – conveys closeness and individuality. And in a further step, parallel to the polarity of construction pit / word sculpture, it spans an arc from the construction site aesthetics of the roughly carpentered giant letters to the intimacy radiating warmth of the bedside lamps that illuminate the surreal overall situation. A fascinating image that will attract many photographers.
Last but not least, the project also fits very well with the branding of „BetonSalon“, which spans a similar thematic arc. In addition, a stage can be installed in the excavation pit, where representatives of Allbau will open the accompanying project series and a first event can take place.