Studio Hildebrand

Mag.Art. Christoph Hildebrand

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KREUZ / Friedenskirche

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Friedenskirche
Steele
2013

Licht ist kirchengeschichtlich seit Anbeginn eine wichtige Metapher, die in Texten, rituellen Gegenständen und Kirchen vielfach zur Vermittlung von Glaubensinhalten zur Verwendung kommt. Die Lichtsymbolik ist ein fester Bestandteil der christlichen Ikonographie.

Die Lichtinstallation „KREUZ“ setzt sich aus insgesamt 48 blau leuchtenden Zeichen zusammen, die die beiden Balken eines 10,2 m langen und 6,0 m breiten liegenden Kreuzes mitten im Kirchenschiff der Friedenskirche bilden.

Im Dialog mit Presbyterium, Pfarrer und Gemeindemitgliedern der Friedenskirche wurden aus vorhandenen Neonpiktogrammen eine besondere Auswahl getroffen und diese mit neu zu erstellenden Zeichen ergänzt. In dem mehrstufigen Prozess wurde das Kreuz, das wichtigste und universellste Zeichen der christlichen Kirchen, christologisch und theologisch interpretiert. Die vier Arme des Kreuzes bilden in der Friedenskirche vier Themenbereiche, die im Zentrum über ein starkes warmes Licht miteinander verknüpft sind:

Der linke Arm versammelt Motive zu Natur und Schöpfung. Der gegenüberliegende rechte Arm thematisiert die Nutzung der natürlichen Ressourcen durch den Menschen in Zivilisation und Technik. Dabei werden auch heute kritische Aspekte des Wirtschaftslebens angesprochen, wie Konsumdenken, Ausbeutung der Natur und die Degradierung der Schöpfung zur Ware. Der untere Stamm des Kreuzes wird durch Zeichen geprägt, die die verschiedenen – auch kontroversen – Antriebskräfte, Eigenschaften und Werte des einzelnen Menschen ausmachen. Hier kann sich jeder Betrachter auf die eine oder andere Weise wiederfinden. Die Zeichen des oberen Pols verweisen auf die metaphysiche Sphäre. In der Mitte, wo sich die beiden Balken kreuzen, bleibt das Kreuz von Zeichen frei. Hier leuchtet eine starke Lichtquelle in den Raum.

Die Lichtinstallation wurde musikalisch an zwei Abenden durch eine Orgelimprovisation des Kirchenkantors ergänzt. Durch eine besondere dramaturgische Abstimmung von individuell aufleuchtenden Neonzeichen und Orgelmusik entstand an diesen Abenden ein eindrucksvolles „synästhetisches“ Erlebnis.

Mit dem kombinierten Aufleuchten zweier oder mehrerer Zeichen können neue Bedeutungen erzeugt werden, die sich durch Zu- und Wegschalten von Zeichen verändern und erweitern lassen. Auf diese Weise können mit etwas Sorgfalt sogar Geschichten „erzählt“ oder illustriert werden. Am Buß- und Bettag wurde das „KREUZ“ aktives Bestandteil des Gottesdienstes.

Das Projekt fand einen großen positiven Wiederhall in der Kirchengemeinde und bei der Steeler Bevölkerung, quer durch alle Bildungsschichten und Altersgruppen. Viele Menschen kamen in den vier Tagen mehrfach um in der Friendeskirche zu verweilen und zu meditieren.

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Light has been an important metaphor in the history of the church since the very beginning and is often used in texts, ritual objects and churches to convey the content of faith. The symbolism of light is an integral part of Christian iconography.

The light installation „KREUZ“ is composed of a total of 48 blue luminous signs which form the two beams of a 10.2 m long and 6.0 m wide lying cross in the middle of the nave of the Friedenskirche.

In dialogue with the presbytery, pastor and parishioners of the Friedenskirche, a special selection was made from existing neon pictograms and these were supplemented with new signs to be created. In the multi-stage process, the cross, the most important and universal sign of the Christian churches, was interpreted Christologically and theologically. In the Friedenskirche, the four arms of the cross form four thematic areas, which are linked in the centre by a strong warm light:

The left arm gathers motifs on nature and creation. The opposite right arm focuses on the use of natural resources by man in civilisation and technology. Critical aspects of economic life today are also addressed, such as consumerism, exploitation of nature and the degradation of creation into a commodity. The lower trunk of the cross is characterised by signs that make up the various – also controversial – driving forces, qualities and values of the individual human being. Here, every observer can find himself or herself in one way or another. The signs of the upper pole refer to the metaphysical sphere. In the middle, where the two bars cross, the cross remains free of signs. Here, a strong light source shines into the room.

The light installation was musically complemented on two evenings by an organ improvisation by the church cantor. A special dramaturgical coordination of individually illuminated neon signs and organ music created an impressive „synaesthetic“ experience on these evenings.