Studio Hildebrand

Mag.Art. Christoph Hildebrand

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WACHSEN

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Deutsche Schule
Madrid
2012

WACHSEN und WERDEN

Das zentrale Thema der Schule ist „Wachsen und Werden“. Das geistige und körperliche Wachstum von Kindern zu fördern und zu formen, steht im Mittelpunkt einer jeden Schule.

Die Deutsche Schule in Madrid kommt dieser Aufgabe in ganz besonderer Weise nach, denn sie bietet unter einem Dach drei Einrichtungen, die die Kinder auf ihrem Lebensweg vom Kindergartenalter über die Grundschulzeit bis zur Oberschule und damit bis zum Erwachsenenalter begleiten.

In charakteristischer Weise spiegelt sich dieser Prozess in der Architektur wider. Der geometrische – durch das Grundstück motivierte – Schulkomplex besteht aus mehreren Gebäuden, die sich, einem wachsenen Zellgefüge ähnlich, zu einer großen Einheit zusammenfügen.

Das Wachsen und Werden ist auch die Leitidee des hier vorgeschlagenen und die Architektur ergänzenden Entwurfs. Die drei vorgeschlagenen Kunstwerke interpretieren das Thema an drei verschiedenen Orten mit jeweils anderen Aspekten. Insgesamt kann die Abfolge der Lichtskulpturen selbst als eine Entwicklung, als ein Wachsen, als ein Gesetz des Lebendigen betrachtet werden.

FOYER / Spirale

Die frei schwebende, leuchtende Spirale ist ein unmittelbar verständliches archetypisches Symbol. Die Spirale steht für Entwicklung und Wachstum: ob physisch oder geistig, individuell oder kollektiv, ob auf den Kosmos oder die Evolution bezogen. Die 20 Elemente der Spirale im Foyer entsprechen den etwa 20 Lebensjahren, die ein Mensch bis zum Abschluss seiner Schulausbildung verbringt.

Die Spiralform wird durch die anwachsenden Längen seiner Elemente, die treppenartig aufeinander folgen, dynamisiert. Das leuchtende Objekt greift die Vieleckigkeit der Architektur auf und lädt sie emotional auf.

Durch ihre Schräglage setzt sich die Lichtspirale deutlich von der horizontalen Lamellenstruktur der Glasfassade ab und entwickelt so eine große Freiheit und skulpturale Kraft. Der Wirbel beginnt im Innern des Gebäudes und weist mit seinem letzten Glied nach draußen in die Welt.

AULA / Pentagon

Fünf- und sechseckige Formen finden sich sehr häufig in Zellverbänden. Die Architektur der DSM nutzt dieses Motiv als durchgehendes Prinzip in der Gebäudestruktur. Das hängende Pentagon stellt diesen Zellgedanken, der auch dem Grundriss der Aula zu Grunde liegt, als Solitär heraus.

Lichttechnisch können mit dem Pentagon Decke und Saal mit getrennten, dimmbaren Kreisen ausgeleuchtet werden. Damit hat der Nutzer die Möglichkeit, die Lichtstimmung in der Aula dem jeweiligen Anlass anzupassen.

MENSA / Polyeder

Die Ausgangsform für die Leuchten in der Mensa ist ein platonischer Körper, der Dodekaeder. Dieser Topos der europäischen Geistesgeschichte ist ein regelmäßiger Körper, der sich aus 12 gleichen Fünfecken zusammensetzt und in seiner dreidimensionalen Gestalt an eine einfache Zelle erinnert.

Die Leuchten setzen sich ebenfalls aus 12 Fünfecken zusammen, die in ihrer Form jedoch stark von einander abweichen und zu sehr individuellen und dynamischen Körpern führen, die an Knospen oder Samengehäuse erinnern. Die Formen nehmen so das übergreifende Thema des Keimens und des Wachsens auf, sie betonen aber die Individualität des Einzelnen, des Speziellen. Das Zurückgehen aller individuellen Körper auf die Urform des Dodekader verweist auf das universelle Prinzip der Einheit in der Vielfalt.

Die Leuchtkörper ersetzen die bisher angedachten Beleuchtung der Mensa durch Kugelleuchten. Sie können mit einem handelsüblichen Leuchtmittel nach Wahl des Architekten und Nutzers bestückt werden. Es kommen 3 Typen zu Einsatz, die je nach Größe unterschiedlich ausdifferenziert sind.

Typ S

Die kleinsten Leuchtkörper beleuchten die Esstische auf den beiden Emporen. Sie haben ein Höhe von etwa 60-80cm und setzten sich aus Fünfecken aus satiniertem Acrylglas zusammen. Insgesamt sind 16 Leuchten vorgesehen, die sich alle voneinander unterscheiden.

Typ M

Die mittlere Größe dient der Beleuchtung und Markierung der Wegeführung in der Mensa. Diese Leuchtkörper haben eine Höhe von etwa 150cm. Die Oberfläche des satinierten Acrylglases wird durch eine Gravur bereichert. 5 Leuchten sind für die Treppe und den Bereich der Essenausgabe geplant.

Typ L

Die drei größten Leuchtkörper markieren den Luftraum über den beiden wichtigsten Essbereichen. Die in der Größe beeindruckenden Körper haben eine Höhe von etwa 220cm und sind auch von Pausenhof gut zu sehen. Die Leuchten sind aus durch-brochenen Flächen zweischichtig ausgebildet und wirken dadurch visuell reich, sehr plastisch und gleichzeitig leicht.

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GROWING and BECOMING

The central theme of the school is „Growing and Becoming“. Encouraging and shaping the mental and physical growth of children is at the heart of every school.

The German School in Madrid fulfils this task in a very special way, as it offers three facilities under one roof that accompany children on their life’s journey from kindergarten age through primary school to secondary school and thus to adulthood.

In a characteristic way, this process is reflected in the architecture. The geometric school complex – motivated by the plot of land – consists of several buildings that come together to form a large unit, similar to a growing cell structure.

Growing and becoming is also the guiding idea of the design proposed here and complementing the architecture. The three proposed artworks interpret the theme in three different places, each with different aspects. Overall, the sequence of light sculptures can itself be seen as a development, a growing, a law of the living.

FOYER / Spiral

The free-floating, luminous spiral is an immediately understandable archetypal symbol. The spiral stands for development and growth: whether physical or spiritual, individual or collective, whether related to the cosmos or evolution. The 20 elements of the spiral in the foyer correspond to the approximately 20 years of a person’s life until they complete their schooling.

The spiral shape is made dynamic by the increasing lengths of its elements, which follow one another like stairs. The luminous object picks up on the polygonality of the architecture and charges it emotionally.

Due to its slanted position, the light spiral clearly sets itself apart from the horizontal lamella structure of the glass façade and thus develops great freedom and sculptural power. The vortex begins inside the building and points with its last link outside into the world.

AULA / Pentagon

Pentagonal and hexagonal shapes are very often found in cell clusters. The architecture of the DSM uses this motif as a continuous principle in the building structure. The hanging pentagon highlights this cellular idea, which also underlies the ground plan of the assembly hall, as a solitaire.

In terms of lighting technology, the pentagon allows the ceiling and auditorium to be illuminated with separate, dimmable circuits. This gives the user the option of adapting the lighting mood in the assembly hall to the respective occasion.

MENSA / Polyhedron

The basic shape for the luminaires in the refectory is a platonic solid, the dodecahedron. This topos of European intellectual history is a regular body composed of 12 equal pentagons and its three-dimensional shape is reminiscent of a simple cell.

The luminaires are also composed of 12 pentagons, but their shapes differ greatly from each other, resulting in very individual and dynamic bodies that are reminiscent of buds or seed cases. The shapes thus take up the overarching theme of germination and growth, but they emphasise the individuality of the individual, the specific. The return of all individual bodies to the original form of the dodecader refers to the universal principle of unity in diversity.

The luminaires replace the previously planned illumination of the refectory by spherical luminaires. They can be fitted with a commercially available light source of the architect’s and user’s choice. Three types are used, differentiated according to size.

Type S

The smallest luminaires illuminate the dining tables on the two galleries. They are about 60-80 cm high and consist of pentagons made of satinised acrylic glass. A total of 16 luminaires are planned, all of which differ from one another.

Type M

The middle size is used to illuminate and mark the pathways in the refectory. These luminaires have a height of about 150cm. The surface of the satinised acrylic glass is enriched by an engraving. 5 luminaires are planned for the stairs and the food serving area.

Type L

The three largest luminaires mark the air space above the two main dining areas. Impressive in size, the bodies have a height of about 220cm and are also clearly visible from the playground. The luminaires are made of two layers of broken-through surfaces and thus appear visually rich, very sculptural and at the same time light.