Studio Hildebrand

Mag.Art. Christoph Hildebrand

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BARROCCO

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Stadtzentrum
Schleißheim
2015

Der Entwurf BARROCCO ist ein künstlerisches Gesamtkonzept für das Stadtzentrum von Oberschleißheim, das städtebauliche, landschaftsplanerische, architektonische, beleuchtungs- technische und skulpturale Aspekte umfasst. Künstlerisch wird mit dem Bezug auf das großartige barocke Erbe des Schloßensembels mit seinen drei Schlössern und auf die bedeutenden Meißner Porzellan Sammlung ein neue Identität für die geplanten baulichen Veränderungen des Stadtzentrums geschaffen. Die insgesamt 14 Lichtskulpturen des Wettbewerbsgebietes (mit Erweiterungen 21), haben eine attraktive Nah- und Fernwirkung. Sie sind bei Tage wie bei Nacht gleichermaßen präsent.

Bürgerplatz

Der zentrale Platz erhält mit einer Bodenintarsie für den neuen geplanten Bodenbelag eine an barocke Sichtachsen angelehnt übergreifende Ordnung, wie sie sich auch in Parterre und Gartenanlage von Schloss Schleißheim wiederfindet. Das Bodenornament verbindet Bürgerhaus, Bürgerstubn, Markthalle, Brunnen, Maibaum und Baumreihe.

Eine Reihe von vier künstlerisch gestaltete Lichtmasten an der westlichen Platzseite bieten beim Betreten des Bürgerplatzes von der Feierabend Straße einen besonderen Blickfang mit raumbildender Wirkung. Die individuelle Formgebung der Masten bezieht sich dabei auf architektonische und dekorative Bauteile des Neuen Schlosses. Die Markthalle würde gegenüber der vorliegenden Planung um etwa 3,5m nach Westen an die momentan gegebene Platzkante wandern. Die Anordnung der Masten ist so gewählt, dass keine Behinderung von Marktständen und Feuerwehrflächen vorhanden ist und die Platzfläche weiterhin maximal bespielbar bleibt. Die Verkehrssicherheit wird durch einen Anfahrschutz aus beidseitigen Pollern gewährleistet, die auch als Sitzpoller ausgeführt werden können.

Marktplatz

Auch der Marktplatz könnte in Anlehnung an den Bürgerplatz mit einer Bodenintarsie und drei weiteren künstlerisch gestalteten Mastleuchten gestaltet werden. Beide Plätze würden so, wie in der Ausschreibung gewünscht, zu einer attraktiven Platzfolge mit einheitlicher Gesamtwirkung zusammengefasst werden.

Um dem Kind einen Namen zu geben, könnten die beiden Plätze unter dem Titel „Places de la Rocaille“ firmieren: die Rocaille, der unregelmäßige Stein, ist das Zentralmotiv der oft asymmetrischen und expressiven barocken Detailgestaltung in Stuck, Ornamentik und Möblierung.

Unterführung

Die Unterführung bildet das Gelenk zwischen alter und neuer Bebauung von Oberschleißheim, die durch die mächtige Bahntrasse getrennt werden. Dieser besondere Ort wird durch drei sich schneidende, an der Decke angebrachten, Lichtbändern markiert, die die drei für Schleißheim wichtigsten Achsen nachzeichnen: die Achse der Schlossanlage, die Achse vom Neuen Schloss zur Residenz in München und die Achse vom Bürgerplatz zum Schlossplatz. Die insgesamt 35m langen Lichtlinien übernehmen gleichzeitig die blendfreie Beleuchtungsfunktion für die Unterführung.

Rampen

Entlang der beiden Rampen zur Unterführung wird eine Allee aus individuell gestalteten Lichtmasten vorgeschlagen. Diese lehnen sich gestalterisch an die Lichtmasten des Bürgerplatzes an, beziehen sich motivisch jedoch auf die Meißner Porzellansammlung von Schloss Lustheim. Dabei bilden hier markante Linien von Tellern, Vasen oder Kannen in vergrößerter Form die Umrisse der neun Masten, die auf die Stützmauer der Rampen aufgesetzt sind. Auf diese Weise entsteht keine Behinderung für Fußgänger und Radfahrer und es kann eine optimale Ausleuchtung des Weges gewährleistet werden. Zur Unterstützung der rhythmisierten Reihung werden gegenüber der bisherigen technisch ingenieurmäßigen Ausführung der Zuwegung die Rampen und Podeste mit den Gabione und Stützwinkeln architektonisch harmonisiert.

Fuß- und Radweg

Das Konzept der künstlerisch gestalteten Mastleuchten kann auf den weiteren Verlauf des Weges ausgeweitet werden. Hierzu könnten die vier vorhandenen veralteten Mastleuchten gegen neue individuell gestaltete Masten ausgetauscht werden. Der wichtige Verbindungsweg von S-Bahn Station zu Stadtzentrum und Schloss würde zu einem immer wieder erfahrbaren Kunsterlebnis auf der „Rue de la Porcelaine“werden, die auch vom Zug aus gesehen eine Attraktion auf der Bahnfahrt darstellt.

Erweiterung

Prinzipiell lässt sich das Konzept der stilisierten Mastleuchten auch auf das weitere Stadtgebiet ausdehnen und könnte damit dem „bürgerlichen“ Teil der Stadt ein unverwechselbares Gesicht geben. Dies könnte in einfacher Weise im Austausch gegen vorhandene Lichtmasten geschehen, vielleicht im Zuge der Erneuerung von Leuchten mit LED-Technik.

Neue Identität

Mit dem Entwurf von BARROCCO erhalten der gegenüber dem Schloss marginalisierten Wohngebiete von Oberschleißheim ein attraktives Alleinstellungsmerkmal, das diese Orte nicht nur für die einheimische Bevölkerung verschönert und aufwertet, sondern auch auch für die zahlreichen Schloss-Toursten interessant macht. Um dies zu etablieren und zu bewerben könnte ein Faltblatt aufgelegt werden, das die neue Attraktion von Schleißheim zeigt und erläutert.

Schöne Namen machen neugierig! Was steckt hinter der „Rue de la Porcelaine“ oder den „Places de la Rocaille“? Ein Umweg oder Besuch scheint lohnend! Unterstrichen wird der gestalterische Reichtum der individuellen Masten durch die Namensgebung jeder einzelnen Leuchte, freilich mit einem kulturhistorischen Augenzwinkern: so erhalten die Modelle der Rue de la Porcelaine weibliche Vornamen von Regentinnen aus Bayern, die Modelle der Plätze entsprechend wohlklingende Vornamen von bayrischen Fürsten und Königen. Und – man kann sich besser darüber unterhalten: wer ist der/die Schönste im Lande? Zur Identifizierung erhält jeder Mast ein graviertes Schild.

Alle Teile des Wettbewerbsgebietes werden durch die im Entwurf dargestellten, skulptural geschwungenen Mastleuchten gestalterisch miteinander verklammert. Mit diesem Kunstgriff gelingt es, dem bisher farblosen Stadtkern von Oberschleißheim ein einmaliges Gesicht zu geben, das auch in der Zukunft stimmig weiterentwickelt werden kann. Die Wirkung geht weit über den zentralen Platz hinaus, ist auch von Fahrrad, Auto und Zug erfahrbar.

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The BARROCCO design is an overall artistic concept for the town centre of Oberschleißheim that encompasses urban planning, landscape planning, architectural, lighting and sculptural aspects. Artistically, the reference to the magnificent baroque heritage of the castle ensemble with its three castles and to the important Meissen porcelain collection creates a new identity for the planned structural changes to the town centre. The total of 14 light sculptures in the competition area (with extensions 21), have an attractive close-up and long-distance effect. They are equally present by day and by night.

Civic square

The central square is given a floor inlay for the new planned paving that is based on baroque visual axes, as also found in the parterre and gardens of Schleißheim Palace. The floor ornament connects the Bürgerhaus, Bürgerstubn, market hall, fountain, maypole and row of trees.

A row of four artistically designed light poles on the western side of the square offer a special eye-catcher with a space-creating effect when entering the Bürgerplatz from Feierabend Straße. The individual design of the poles refers to architectural and decorative components of the New Castle. Compared to the present plan, the market hall would move about 3.5m to the west to the currently given edge of the square. The arrangement of the masts has been chosen in such a way that there is no obstruction of market stalls and fire brigade areas and the square area remains playable to the maximum. Traffic safety is ensured by bollards on both sides, which can also be designed as sitting bollards.

Market square

The market square could also be designed along the lines of the citizens‘ square with a floor inlay and three additional artistically designed pole lights. Both squares would thus be combined into an attractive sequence of squares with a uniform overall effect, as desired in the tender.

To give it a name, the two squares could be called „Places de la Rocaille“: the rocaille, the irregular stone, is the central motif of the often asymmetrical and expressive Baroque detail design in stucco, ornamentation and furnishings.

Subway

The subway forms the joint between the old and new buildings of Oberschleißheim, which are separated by the mighty railway line. This special place is marked by three intersecting light bands attached to the ceiling, which trace the three most important axes for Schleißheim: the axis of the palace complex, the axis from the New Palace to the Munich Residence and the axis from Bürgerplatz to Schlossplatz. The light lines, which are 35m long in total, also take on the glare-free lighting function for the subway.

Ramps

Along the two ramps to the subway, an avenue of individually designed light poles is proposed. In terms of design, these are based on the light poles in Bürgerplatz, but refer to the Meissen porcelain collection in Lustheim Palace. Here, striking lines of plates, vases or jugs in enlarged form form the outlines of the nine poles, which are set on the retaining wall of the ramps. In this way, there is no obstruction for pedestrians and cyclists and optimal illumination of the path can be ensured. To support the rhythmic sequence, the ramps and landings are architecturally harmonised with the gabions and supporting angles compared to the previous technical engineering design of the access path.

Footpath and cycle path

The concept of artistically designed mast lights can be extended to the further course of the path. For this purpose, the four existing outdated mast lights could be replaced with new individually designed masts. The important connecting path from the S-Bahn station to the city centre and the castle would become an art experience that can be experienced again and again on the „Rue de la Porcelaine“, which is also an attraction on the train journey.

Extension

In principle, the concept of stylised pole lights can be extended to the wider city area and could thus give the „bourgeois“ part of the city a distinctive face. This could be done in a simple way by replacing existing light poles, perhaps in the course of replacing luminaires with LED technology.

New identity

BARROCCO’s design gives the residential areas of Oberschleißheim, which are marginalised compared to the castle, an attractive unique selling point that not only beautifies and enhances these places for the local population, but also makes them interesting for the numerous castle tourists. To establish and advertise this, a leaflet could be produced showing and explaining Schleißheim’s new attraction.

Beautiful names arouse curiosity! What is behind the „Rue de la Porcelaine“ or the „Places de la Rocaille“? A diversion or visit seems worthwhile! The design richness of the individual poles is underlined by the naming of each individual luminaire, admittedly with a cultural-historical wink: thus the models of the Rue de la Porcelaine are given female first names of regents from Bavaria, the models of the Places correspondingly melodious first names of Bavarian princes and kings. And – it’s better to talk about it: who is the most beautiful in the country? For identification purposes, each pole receives an engraved sign.

All parts of the competition area are creatively interlinked by the sculpturally curved mast lights depicted in the design. This trick succeeds in giving the hitherto colourless town centre of Oberschleißheim a unique face that can also be coherently developed in the future. The effect goes far beyond the central square and can also be experienced by bicycle, car and train.