Studio Hildebrand

Mag.Art. Christoph Hildebrand

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LEMNISCATE

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Universitätsklinik
Köln
2011

Die Menschheit ist ein Fluss des Lichtes, der aus der Endlichkeit zur Unendlichkeit fließt. (Khalil Gibran)

Seit sich der Mensch des eigenen Todes bewusst ist, gibt es die Idee der ewigen Jugend und der Unsterblichkeit. Seit dieser Erkenntnis sinnt der Mensch danach, den Prozess des Alterns aufzuhalten oder zumindest hinauszuzögern. Die Kulturgeschichte der Menschheit kennt diesen Traum in vielen Varianten. Jetzt wird im CECAD mit wissenschaftlichen Methoden an den biochemischen und genetischen Ursachen für das Altern geforscht, der Wunsch nach ewiger Jugend könnte eingelöst werden.

Unsterblich, ewig, unendlich: das Symbol dafür war in der vorwissenschaftlichen Alchemie das Zeichen der liegenden Schleife. Die lateinisch „Lemniskus“ genannte geometrische Figur wurde später auch mathematisch exakt beschrieben. Die im englischen Sprachgebrauch „Lemniscate“ bezeichnete Unendlichkeitsschleife fasziniert geometrisch wie metaphysisch bis heute.

Die Lichtskulptur LEMNISCATE nutzt in ihrer Grundform die große Symbolkraft der Schleife und verknüpft sie mit Strukturen, die dem Wissenschaftler aus seiner Forschungstätigkeit bekannt sind:

Eine Vielzahl von Leuchtelementen werden ähnlich den Atomen in einem Molekül zu einer großen schwebenden Figur verbunden, die die drei Funktionsräume des Atriums, des Studentenweges und des Foyers miteinander verknüpft. In einer unendlichen schleifenförmigen Bewegung windet sich die Skulptur auf der Höhe des 1. Geschosses in einem kontinuierlichen Auf- und Ab durch den von Innen wie von Aussen einsehbaren Luftraum.

Die Leuchtelemente in zwei Größen sind teils scheibenartig, teils kugelförmig ausgebildet und werden mit Distanzstäben verbunden. Weißes LED-Licht beleuchtet über transluzente Streuscheiben die aus dichroitisch beschichtetem Acrylglas gefertigten Abdeckhauben. Durch diese spezielle Beschichtung nimmt der Betrachter die Leuchtelemente je nach Standort und Betrachtungswinkel in immer anderen Farben war. Beim Gehen auf dem Studentenweg oder beim Umrunden auf den Fluren und den Glasbrücken entsteht ein lebendiges Farbspiel aus den sich kontinuierlichen ändernden Spektren der einzelnen Elemente.

Die kugelförmigen Leuchtelemente bekommen ein zusätzliche Bedeutungsebene. In ihnen leuchten piktogrammartige, plastisch geformte Lichtzeichen, die auf den in diesem Gebäude verhandelten Forschungsgegenstand Bezug nehmen. Je nach Motive werden die Betrachter aber auch zu gesellschaftlichen Fragen im Kontext von Jugend und Alter anregt.

Die Lichtskulptur LEMNISCATE wirkt zweifach: Sie kommuniziert als „Unendlichkeitsmolekül“ den Forschungsgegenstand des neuen Institutes über den Studentenweg nach Aussen zu den Passanten. Als Gebilde, das sich aus vielen miteinander verknüpften Elementen zu einem größeren Ganzen zusammensetzt, thematisiert die Skulptur das Exzellenzcluster CECAD, bei dem eine große Zahl international tätiger Wissenschaftler gemeinsam an der schwierigen Aufgabe der Erforschung des Alterns zusammenwirken.

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Humanity is a river of light flowing from finitude to infinity. (Khalil Gibran)

Ever since man has been aware of his own death, there has been the idea of eternal youth and immortality. Since this realisation, man has sought to stop or at least delay the process of ageing. The cultural history of mankind knows this dream in many variations. Now, scientific methods are being used at CECAD to research the biochemical and genetic causes of ageing, and the wish for eternal youth could be fulfilled.

Immortal, eternal, infinite: the symbol for this in pre-scientific alchemy was the sign of the lying loop. The geometric figure, called „lemniscus“ in Latin, was later also described with mathematical precision. The infinity loop, called „lemniscate“ in English, still fascinates geometrically and metaphysically today.

In its basic form, the LEMNISCATE light sculpture uses the great symbolic power of the loop and links it to structures familiar to the scientist from his research work:

A multitude of light elements are connected similar to the atoms in a molecule to form a large floating figure that links the three functional spaces of the atrium, the student path and the foyer. In an infinite looping movement, the sculpture winds its way in a continuous up and down motion through the airspace, which is visible from both inside and outside, at the height of the 1st floor.

The lighting elements in two sizes are partly disc-shaped, partly spherical and are connected with spacer rods. White LED light illuminates the covers made of dichroic-coated acrylic glass via translucent diffuser plates. Thanks to this special coating, the viewer perceives the luminaire elements in ever-changing colours depending on their location and viewing angle. When walking along the student path or circling the corridors and the glass bridges, a lively play of colours is created from the continuously changing spectra of the individual elements.

The spherical lighting elements take on an additional level of meaning. Pictogram-like, sculpturally shaped light signs shine in them, referring to the research subject dealt with in this building. Depending on the motifs, however, viewers are also prompted to consider social issues in the context of youth and old age.

The light sculpture LEMNISCATE has a double effect: as an „infinity molecule“, it communicates the research subject of the new institute to passers-by via the student pathway to the outside. As a structure composed of many interconnected elements to form a larger whole, the sculpture thematises the CECAD cluster of excellence, where a large number of internationally active scientists work together on the difficult task of researching ageing.